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#2_WEEK_44_2017

Flug in die Stratosphäre

Während ihrer bis zu 4-stündigen Flüge legen die Sonden von GSpaceC meist mehrere hundert Kilometer zurück und sind auf ihrer Reise in die Stratosphäre verschiedensten Bedingungen ausgesetzt. Unmittelbar nach dem Start befindet sich das Ballonsystem innerhalb der Troposphäre. In diesem Bereich zwischen 0 und 11000m befindet sich der größte Teil der sichtbaren Wolken und es herrschen oftmals starke Winde. Bereits nach 2 Minuten Flugzeit und in 1000m Höhe hat die Sonde 10% der Erdatmosphäre durchquert.

30 Minuten später befindet sich die Sonde auf der Flughöhe von Langstreckenflugzeugen und somit in der Nähe der Tropopause (ca. 15000m). In dieser Höhe beträgt die Außentemperatur unter -30°C. Obwohl der Luftdruck nur noch 200hPa (20%) beträgt kann die Sonde durch Winde eine Geschwindigkeit von über 50km/h erreichen.

Nach der Tropopause erreicht das Ballonsystem die Stratosphäre. Im unteren Bereich der Stratosphäre kann die Außentemperatur auf bis zu -65°C fallen. Bei diesen extremen Temperaturen, werden die elektronischen Komponenten des Systems sehr stark belastet. Oft fallen die Kameras der Sonde in dieser Zone aus. Auch die Innentemperatur der Sonde sinkt dort auf ihren Tiefpunkt. Da das Sondenmaterial aber sehr gute Dämmeigenschaften besitzt liegt dieser Tiefpunkt nur bei ca. 15°C.

90-120 Minuten nach dem Start befindet sich das Ballonsystem im oberen Teil der Stratosphäre und somit auch am höchsten Punkt des Fluges. In eine Höhe von ca. 35000m befindet sich die Sonde über 99,5% der Erdatmosphäre. Dieser geringe Druck macht sich deutlich bemerkbar. Während der Ballon zum Startzeitpunkt einen Durchmesser von ca. 2m hat, kann der Durchmesser in der Stratosphäre mehr als 10m betragen. In dieser Höhe befindet sich außerdem der größte Anteil des Ozons in der Atmosphäre, die sogenannte Ozonschicht. Die von der Erde reflektierte Sonnenstrahlung wird an der Ozonschicht erneut reflektiert und deshalb liegt die Außentemperatur in diesem Bereich ungefähr 10°C. Trotz dieser Temperatur ist das Überleben in dieser Höhe ohne einen Druckanzug unmöglich.

Nachdem das System den höchsten Punkt des Fluges erreicht hat und bei konventionellen Systemen der Ballon platzt, fällt es vorerst fast ungebremst in Richtung Erdboden zurück. Dabei kann die Fallgeschwindigkeit selbst in einer Höhe von nur 9000m, bei einem Luftdruck von 300hPA (30%), noch mehr als 17m/s (60km/h) betragen. Je dichter die Atmosphäre wird, desto effizienter arbeiten auch die Fallschirme des Systems und somit liegt die Aufprallgeschwindigkeit nur bei 5-10m/s (18-36km/h).

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